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Pflege - Subcutane Injektion

AHF ​​ Füreinander Miteinander

1. Vorwort
2. Ziele
3. Vorbereitung
4. Durchführung
5. Nachbereitung
6. Beobachtung und Überwachung
7. Dokumentation
8. Hinweise / Fehlerquellen bei der Handhabung eines Insulin-PEN


 

1. Vorwort

Die Anordnung zur Verabreichung von Arzneimitteln oder einer Infusionstherapie mittels einer subcutanen Injektion obliegt dem behandelnden Arzt. Die Durchführung einer s.c. Injektion wird gemäß der RKI Richtlinien durchgeführt und obliegt der Pflegefachkraft. Die Injektionsstellen sind nach jeder Injektion zu wechseln. Sinnvoll ist es, ein individuelles Injektionsschema für jeden Bewohner zu entwickeln.

Mögliche Applikationsorte für eine subcutane Injektion in das Fettgewebe sind die Vorder- und Außenseite der Oberschenkel, die Außenseite der Oberarme sowie der Unterbauch. Bei einer angeordneten Infusionstherapie von mehr als 500 ml sollte diese nicht kontinuierlich an einer Stelle einfließen; die Einstichstellen sind zu wechseln.

 

2. Ziele

  • hygienisch und technisch korrekte Durchführung der s.c. Injektion
  • richtige Verabreichung nach ärztlicher Anordnung
  • bei Infusionstherapie: Vorbeugung einer Dehydration

 

3. Vorbereitung

Der Bewohner wird über die Notwendigkeit und die Durchführung informiert.


Benötigte Materialien sind:

  • Händedesinfektionsmittel
  • Hautdesinfektionslösung (Octenisept)
  • Tupfer
  • Bei der Vergabe eines Medikamentes s.c.:
    • Ampulle mit dem Medikament
    • Einmalspritze
    • Eine Kanüle zum Aufziehen und eine zum Applizieren
  • Bei der Insulin-Injektion:
    • PEN-Spritze, mit Namen des BW beschriftet
    • Neue Injektionsnadel aufschrauben
    • Beim Erneuern der Insulin-Patrone müssen zur Funktionsprüfung 2-4 Einheiten in einen Tupfer abgegeben werden
    • Pen mindestens 20x im Wechsel langsam zwischen den Handflächen rollen oder hin und her schwenken
  • Bei der Infusionstherapie:
    • Infusionslösung
    • Tupfer
    • Infusionsständer
    • Leukosilk
    • Butterfly

 
Vorbereitende Maßnahmen sind:

  • Bei Vergabe eines Medikamentes:
    • Hände desinfizieren
    • Aufziehen des Medikamentes gemäß ärztlicher Anordnung, Rest entsorgen in Kanülen-Abwurfbehälter
  • Bei der Infusionstherapie:
    • Infusionsflüssigkeit bereitstellen, diese auf Verfalls- bzw. Ausfallzeichen prüfen (Farbveränderung, Ausflockung)
    • Hände desinfizieren
    • Infusionsbesteck und Butterfly mit der Infusionsflasche verbinden, am Infusionsständer aufhängen, das Anlegedatum, das Handzeichen des Mitarbeiters und die Uhrzeit auf die Infusionsflasche schreiben
    • Tupfer und Leukosilk-Streifen zurechtlegen

 

4. Durchführung

  • Bei der Insulin-Injektion:
    • Einstichstelle desinfizieren, Richtlinien des Herstellers und die Einwirkzeit (Hauttrocken) beachten
    • Korrekte Dosis einstellen
    • Bildung einer Hautfalte
    • Injektionswinkel beträgt 90°, bei kachektischen Bewohner beträgt der Winkel 45°
    • Nadel in die Haut stechen
    • Injektion durchführen und Nadel mindestens 10 Sekunden In der Haut belassen
    • Nadel aus der Hautfalte heraus ziehen
  • Bei der Infusionstherapie:
    • Einstichstelle desinfizieren, Richtlinien des Herstellers und die Einwirkzeit (Hauttrocken) beachten
    • Lösung luftleer in das Überleitungssystem und Butterfly einfließen lassen
    • Hautfalte am Applikationsort bilden
    • Nadel bei Oberschenkel oder Oberarm in einem Winkel ca. 45° herzwärts einstechen; beim Unterbauch ist die Richtung der Nadel unerheblich
    • Durchlässigkeit und Tropfgeschwindigkeit der Infusion prüfen
    • Butterfly sicher fixieren

 

5. Nachbereitung

  • Bei der Insulin-Injektion:
    • Pen-Nadel entfernen und in den Kanülen-Abwurfbehälter werfen
  • Bei der Infusionstherapie:
    • Butterfly vom Infusionsbesteck trennen und in den Kanülen Abwurfbehälter einwerfen.
    • Den Dorn des Überleitsystems, welcher in der Infusionsflasche steckt, ist so abzubrechen, dass dieser in die Flasche fällt.
    • Infusionsständer auf Sauberkeit überprüfen und ggf. reinigen.

 

6. Beobachtung und Überwachung

  • Bei der Infusionstherapie: Bei der s.c. Infusion entsteht ein lokales Ödem, welches beim Bewohner ein Spannungsgefühl verursachen kann; evtl. ist die Tropfgeschwindigkeit zu verringern bzw. die Einstichstelle zu verlagern. Bei längerfristiger s.c. Infusion kann der Butterfly bis zu 4 bis 5 Tagen im Applikationsort verbleiben, wenn keine Haut- oder sonstigen Veränderungen auftreten. Sollte dies der Fall sein, ist nach jeder s.c. Infusion der Butterfly vom Überleitungssystem zu trennen und das Butterflyende zu verschließen.

 

7. Dokumentation

Die s.c. Injektion/Infusion wird in Vivendi im Durchführungsnachweis als Maßnahme / Ad-hoc Maßnahme dokumentiert. Aktuelle Beobachtungen und Veränderungen werden im Pflegebericht erfasst.

 

8. Hinweise / Fehlerquellen bei der Handhabung eines Insulin-PEN

Fehler beim Spritzen vom Insulin kann für einen Menschen mit Diabetes weitreichende Folgen haben. Daher sollten Sie einige wichtige Regeln beim Insulinspritzen immer beachten:

  • Legen Sie den Insulin-Pen nicht in den Kühlschrank! Insulin kann bis zu vier Wochen bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden. Beim Spritzen von gekühltem Insulin kann es zu Hautbrennen kommen.
  • Wenn Sie eine neue Ampulle (Patrone) in den Pen einlegen, sollte diese Zimmertemperatur besitzen. Benutzen Sie keine kalte Ampulle.
  • Achten Sie auf Luftblasen in der Insulinampulle! Kleinere Bläschen sind unproblematisch. Da der Pen beim Einstich in der Regel senkrecht zur Hautoberfläche zeigt, können die Luftbläschen nicht in das Unterhautfettgewebe gelangen (das ist zwar medizinisch kein Problem, Sie spritzen sich damit aber weniger Insulin als gewünscht). Wenn die Luftblase groß sein sollte, entfernen Sie diese, indem Sie eine Dosis von zwei bis drei Einheiten einstellen, den Pen mit der Nadel nach oben halten (Finger gegen den Pen schnipsen) und die Luft langsam herausdrücken. Wiederholen Sie den Vorgang gegebenenfalls so oft, bis aus der Nadelspitze Insulin austritt.
  • Vor dem Spritzen muss das Misch- oder Verzögerungsinsulin (das Insulin ist in diesem Falle trüb) im Pen gemischt werden. Zum Durchmischen wird der Pen mindestens 10-mal hin und her geschwenkt oder gerollt. Dadurch erfolgt in der Ampulle eine Vermischung der trüben und der klaren Insulinanteile. Eine gute Verteilung erkennt man daran, dass die Flüssigkeit gleichmäßig trüb ist. Erst jetzt sollten Sie ein bis zwei Einheiten abspritzen, um die Funktionsfähigkeit des Pens zu überprüfen. Danach sofort injizieren!

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