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Pflege - Medikamentöse Schmerztherapie

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1. Vorwort / Definition
2. Die Stufen
3. Schmerzmedikamente
4. Unerwünschte Wirkungen der Schmerztherapie


 

1. Vorwort / Definition

Die medikamentöse Schmerztherapie erfolgt nach dem WHO-Stufenschema und hat das Ziel, bei steigender Schmerzintensität Analgetika mit zunehmender Wirkstärke einzusetzen. Die medikamentöse Schmerztherapie sollte niedrig beginnen und langsam gesteigert werden. Aus bestimmten pflegerischen oder  medizinischen Notwendigkeiten heraus, kann es sinnvoll sein, das WHO Stufenschema auf den „Kopf“ zu stellen. Hier sind besonders Tumorerkrankungen und eine palliative Versorgung zu nennen.

 

2. Die Stufen

Stufe 1:

  • nicht Opioid-Analgetikum (leichtes Schmerzmittel)
  • unterstützende Maßnahmen
  • Co-Analgetika

Wirken schmerzstillend, entzündungshemmend und fiebersenkend, bei dauerhafter Anwendung können Schäden an Magen- und Darmschleimhaut entstehen. Wenn keine Linderung eintritt, werden Medikamente aus Stufe 1 und Medikamente aus Stufe 2 kombiniert.

Stufe 2:

  • schwaches Opioid (mittelstarkes Schmerzmittel)
  • nicht Opioid-Analgetikum
  • unterstützende Maßnahmen
  • Co-Analgetikum

Eine Kombination aus Stufe 1 und 2 kann Schmerzlinderung verbessern, da die Substanzen unterschiedliche Wirkmechanismen haben. Medikamente aus Stufe 2 werden so lange gegeben, wie die von ihnen erzielte Schmerzlinderung ausreicht, bis die zulässige Höchstdosis erreicht ist oder die Nebenwirkungen stärker sind als der Nutzen der Therapie.

Stufe 3:

  • starkes Opioid (starkes Schmerzmittel)
  • nicht Opioid-Analgetikum
  • unterstützende Maßnahmen
  • Co-Analgetikum                                                                                                                   

Stark wirksame Opiate dürfen nicht mit schwachen Opioiden kombiniert werden, da die Wirkung sich sonst gegenseitig aufheben kann.

 

3. Schmerzmedikamente

  • Co-Analgetika (unterstützende Medikamente):
    • Antidepressiva: Sie können in bestimmten Fällen die Wirkung von Schmerzmedikamenten verstärken und gleichzeitig die Stimmungslage aufhellen.
    • Tranquilizer: Sie können bei innerer Unruhe und Schlafstörungen wirksam sein.
  • Antikonvulsiva (krampflösende Medikamente): Sie können bei einschießendem, sogenanntem neuropathischen Schmerz, eingesetzt werden.
  • Cortison: Kann eine abschwellende und entzündungshemmende Wirkung besitzen.

 

4. Unerwünschte Wirkungen der Schmerztherapie

  • Obstipation:
    • Opioide wirken obstipierend, daher sollten zusätzlich Laxantien verordnet werden.
  • Übelkeit/Erbrechen:
    • Schmerzmedikamente können Übelkeit/Erbrechen auslösen, daher sollten zusätzlich Antiemetika mit verordnet werden
    • bei Parkinson- Syndrom kein MCP, sondern Domperidon
  • Pruritus (Juckreiz):
    • Verschwindet meistens nach 7- 10 Tagen
    • Wenn Juckreiz nach 2-3 Tagen zunimmt, Arzt informieren.
  • Harnverhalt:
    • Falls länger als 24 Stunden: Arzt informieren
  • Ödeme:
    • Arzt informieren
  • Myoklonien (Muskelkrämpfe):
    • Ausschließlich bei hohen Opioiddosierungen. Arzt informieren.
  • Überdosierung:
    • Symptome: Sedierung, Koma, Atemdämpfung, Hypotonie, Bradykardie: Notarzt informieren!
  • Allgemeine Empfehlung: Palliativ-Netz hinzuziehen in Absprache mit Bewohner, Angehörigen/Betreuern und dem Hausarzt.

 

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