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Pflege - Blutzucker Messung

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1. Ziele
2. Allgemeines
3. Durchführung

 

Ziel:

  • Der Blutzuckerwert wird korrekt ermittelt.
  • Kritische Blutzuckerwerte werden schnell und korrekt erkannt, insbesondere reagieren wir angemessen auf eine Hypo- oder Hyperglykämie.
  • Die „Blutentnahme“ ist so schmerzarm wie möglich.

Allgemeines:

Bei der Blutzuckerbestimmung besteht stets Infektionsgefahr durch Stichverletzungen. Eine verwendete Lanzette muss immer mit größter Vorsicht entsorgt werden. Es sind die vorhandenen Abwurfbehälter zu nutzen. Es sind Sicherheitslanzetten zu nutzen.

Durchführung:

Material:

  • digitales Messgerät (Gluco Result Stada)
  • passende Messstreifen
  • Sicherheitslanzette
  • Einmalhandschuhe
  • mehrere Tupfer
  • Abwurfbehälter
  • stichsicherer Abwurfbehälter für Lanzetten
  • Hautdesinfektionsmittel
  • Pflaster

Vorbereitung:

Die Blutzuckerkontrolle ist eine Messung des Zuckergehaltes im Blut durch eine kapillare Blutentnahme. Diese entnehmen wir aus der Fingerbeere.

Die Blutzuckerkonzentration wird gemessen in Milligramm/Deziliter.

Der Blutzuckerspiegel (also die Menge Glukose, die sich im Blut befindet) liegt normalerweise zwischen 70 bis 120 mg/dl (Nüchternwert). Erhöhte Werte sind Anzeichen für verschiedene Krankheiten wie Diabetes mellitus.

Blutzuckerkontrollen können im Rahmen von Notfallsituation Leben retten. Es ist daher zwingend darauf zu achten, dass das Messgerät permanent funktionsfähig ist und dass jederzeit Teststreifen verfügbar sind.

Durchführung:

  • Die Pflegekraft schaltet das Gerät ein und überprüft die Funktionsfähigkeit.
  • Die Pflegekraft prüft das Verfallsdatum der Teststreifen
  • Der Teststreifen mit dem Applikationsfeld wird bis zum "Klickpunkt" in das Messgerät eingeführt. Das Gerät zeigt an, dass die Blutaufnahme jetzt erfolgen kann.
  • Der Bewohner wird aufgefordert, sich die Hände zu waschen. Danach sollte sich der Bewohner die Hände mit einem sauberen Handtuch gründlich abtrocknen.
  • Die Pflegekraft erfragt, welche Punktionsstelle der Bewohner bevorzugt, bzw. welche Stelle zuletzt besonders ergiebig war.
  • Die Pflegekraft inspiziert die geplante Einstichstelle und achtet auf eventuelle Hautveränderungen. (Hinweis: ständige Blutentnahmen schädigen das Gewebe der Fingerkuppen. Wir verwenden für die Blutentnahme bevorzugt den kleinen Finger, den Ringfinger und den Mittelfinger. Diese sind für das Ertasten von Gegenständen weniger wichtig als der Daumen und der Zeigefinger. Dieses insbesondere bei der rechten Hand von Rechtshändern, bzw. bei der linken Hand von Linkshändern.
  • Die Punktionsstelle wird desinfiziert. Die Pflegekraft wartet die Einwirkzeit von zumeist 30 Sekunden ab. Das Desinfektionsmittel muss nun vollständig verflogen sein.
  • Mit minimalem Druck lässt sich bei guter Durchblutung ein Blutstropfen gewinnen.

 

bz

 

  • Die Pflegekraft sticht seitlich in die Fingerkuppe ein. Die vordere Fingerkuppe ist sehr schmerzempfindlich.
  • Der Stich sollte nicht zu zaghaft erfolgen, da er ansonsten wiederholt werden muss. Die Schmerzintensität ist abhängig von der Einstichtiefe. Je tiefer der Stich erfolgt, umso unangenehmer wird die Punktion für den Bewohner. Gleichzeitig gilt aber auch, dass für die Gewinnung einer ausreichenden Blutmenge eine gewisse Einstichtiefe erforderlich ist. Da insbesondere Diabetiker ihr ganzes Leben lang den Blutzucker engmaschig überwachen müssen, ist es sehr wichtig, hier die richtige Balance zu finden.
  • Der Tropfen wird unter Beachtung der Betriebsanleitung auf dem Teststreifen aufgebracht. Die Testfläche darf die Haut nicht berühren. Idealerweise sollte der Blutstropfen also frei auf das Testfeld fallen bzw. von diesem eingesogen werden.
  • Das Ergebnis wird mit einem Signalton angezeigt. Der Wert wird abgelesen. Der Bewohner wird über das Messergebnis informiert und dokumentiert.
  • Die Einstichstelle wird mit einem Tupfer komprimiert und ggf. mit einem Pflaster versorgt.
  • Bei Bewohnern mit gestörter Blutgerinnung ist es erforderlich, im Verlauf der nächsten Stunde auf Nachblutungen zu achten. Dieses ist auch notwendig, wenn der Bewohner blutgerinnungshemmende Medikamente einnimmt.

Nachbearbeitung:

  •  Das Material wird entsorgt bzw. desinfiziert und weggeräumt.
  • Der alte Teststreifen wird aus dem Gerät entnommen.
  • Die Pflegekraft stellt sicher, dass die Batterie einen ausreichenden Ladestand hat. (Reserve-Batterie)
  • Die Pflegekraft führt eine Händedesinfektion durch.
  • Der Klingelknopf wird in Reichweite abgelegt.
  • Der Bewohner wird befragt, ob er weitere Wünsche hat. Insbesondere wird ihm ein Getränk angeboten.

Besonderheiten:

Das Gerät wird einmal pro Monat von MA der Apotheke kontrolliert. Dazu zählt insbesondere eine Prüfmessung mit einer Kontrolllösung. Die Ergebnisse dieser Überprüfung werden dokumentiert.

 

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