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Pflege - Soor- und Parotitisprophylaxe

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1. Definition
2. Ziele
3. Risikofaktoren
4. Symptome
5. gefährdeter Personenkreis
6. Prophylaktischen Maßnahmen
7. Dokumentation


 

1. Definition

Ein gepflegter Mund gehört zu den elementaren Bedürfnissen jedes Menschen. Essensreste, die sich zwischen den Zähnen oder der Prothese ablagern, wirken nicht nur appetithemmend, sie können auch Entzündungen und Zahnprobleme auslösen. Darüber hinaus haben mangelnde Flüssigkeitsaufnahme, fehlende Stimulation der Speichelsekretion sowie bestimmte Erkrankungen und insbesondere Nahrungskarenz Einfluss auf die Mundschleimhaut und können u.a. Ursache für Soor und Parotitis sein. Art und Umfang der Hilfestellung sind abhängig vom Gesundheitszustand und Wohlempfinden des Bewohners.

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2. Ziele

  • Erhaltung oder Herstellung eines gesunden Mundmilieus inklusive Lippenpflege.
  • Abwehrfunktionen der Mund- und Rachenschleimhaut fördern und stärken.
  • Alle Bewohner*innen sind umfassend beraten. 

 

3. Risikofaktoren

  • Mundtrockenheit z.B. durch längeres Atmen durch den offenen Mund (bei Atemnot, Rhinitis oder Schlaf-Apnoe)
  • Verminderter Speichelfluss
  • Flüssigkeitsmangel
  • schlechter Allgemeinzustand, besonders bei Abwehrschwäche und Vorerkrankung der Mundhöhle
  • zuckerhaltige Ernährung – Zucker begünstigt Candidosewachstum
  • Antibiotika- Therapie
  • Diabetes mellitus
  • Verwendung cortisonhaltiger Aerosole
  • Zytostatika- Therapie

4. Symptome

  • Schwellung vor dem Ohr respektive Segelohren
  • sehr schmerzhaft, besonders bei Kaubewegungen
  • evtl. Eiterfluss in der Mundhöhle
  • evtl. tritt eine Kieferklemme ein

5. gefährdeter Personenkreis

  • Sonden ernährte
  • mit Schluckbeschwerden
  • unter Antibiotikatherapie, Kortisontherapie
  • Bewusstlose, Koma
  • Immungeschwächte
  • Apoplexpatienten
  • Unterernährte
  • Nahrungsverweigerer
  • Mundtrockenheit
  • Diabetiker
  • Sauerstofftherapie

 

6. Prophylaktische Maßnahmen

  • regelmäßige Mundhygiene
  • mehrmals täglich Zähne putzen, Zahnprothesen pflege
  • viel trinken, um Mundschleimhaut feucht zu halten
  • Speichelfluss anregen durch:
    • gründliches Kauen,
    • kauen von Kaugummi, trockene Brotrinde, Dörrobst, imitierten Kau Übungen
    • Zitronenscheiben lutschen lassen, Zitronentee, zitronenhaltige Stäbchen
    • Massage der Wangen vor den Ohren = Anregung der Parotis
    • Den Appetit anregen durch Essensdüfte oder Aromen, anschauen von Essen oder Bilder darüber
  • anfeuchten der Mundschleimhaut:
    • durch Lutschen von Eiswürfel, z. B. aus Saft oder Zitronentee
    • Ausstreichung mit Watte Stäbchen die mit Flüssigkeit getränkt sind.
  • auf ärztliche Anordnung kann prophylaktisch ein lokales Antimykotikum geben werden
  • anfeuchten der Mundhöhle bzw. Mundspülung
  • spezielle Mundpflege:
  • Unterstützung der körpereigenen Abwehr:
  • ausgewogene Ernährung
  • ausreichend schlaf

7. Dokumentation

Individuelle prophylaktische Maßnahmen werden in der Pflegeprozessplanung integriert, die individuellen Maßnahmen werden in der Pflegekarte/ Maßnahmenplan erfasst.  Aktuelle Beobachtungen und Veränderungen werden im Pflegebericht dokumentiert.

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