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Pflege - Nichtmedikamentöse (Schmerz-)Therapieformen

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1. Ablenkung
2. Lageveränderung
3. Wärme- / Kälteanwendung
4. Massagen / Einreibungen
5. Phytotherapie
6. Physiotherapie
7. Klangschalenbehandlung
8. Basale Stimulation
9. Ätherische Öle und Pflanzenöle
10. Musiktherapie
11. Bewegungen und Mobilisation
12. Mal-, Kunst- und Tiertherapie
13. Homöopathie
14. Akupunktur
15. Atemübungen
 


 

1. Ablenkung

Intensive Beschäftigung lässt Schmerzen zeitweise „vergessen". Ablenkung z. B. durch Gespräche und Zuhören, Besuche, Spaziergänge, Wohlfühlbäder, Aufmerksamkeit und Zuwendung, das Bereiten von Freude, den Besuch einer Selbsthilfegruppe, helfen Ängste wahrzunehmen und abzubauen. Durch positives Verstärken einer Medikamentengabe oder nicht medikamentöser Maßnahmen erhöht deutlich die Wirksamkeit. Bekannt ist dieser psychologische Effekt auch als „Placebo-Effekt“.

  • empfehlen von Entspannungsübungen (autogenes Training, Atemübungen etc.), beten
  • Vermeidung von Stresssituationen und Ängsten
  • auffordern, das Schmerzempfinden verbal zu äußern und die Schmerzen ernst zu nehmen
  • ein harmonisches Gestalten des Umfeldes
  • Ermutigung zu familiären Aktivitäten, sozialen Kontakten und zur Unabhängigkeit
  • Aufforderungen zum entspannten Verhalten z. B. Lesen, Baden, etc.
  • Empfehlung von leichter Arbeit, Spiele, Fernsehen, kreativer Tätigkeiten, etc.

 

2. Lageveränderung

Schmerzende Körperteile werden ruhig gestellt.

  • Das Lagerungsziel:
    • Erhaltung und Erweiterung der Beweglichkeit
    • Prophylaxen (Dekubitus, Kontraktur, Thromboseprophylaxe)
    • Wohlbefinden und Schmerzfreiheit
  • Lagerungsarten:
    • Flachlagerung/Rückenlagerung z.B. bei Rückenschmerzen oder Beckenfrakturen
    • Oberkörperhochlagerungen zur Atemerleichterung u. bei Herz- u. Lungenerkrankungen
    • Rückenlage mit Knierolle zur Entspannung der Bauchmuskulatur und Bauchschmerzen
    • Beinhochlagerung (bei Venenentzündungen begünstigt dies den venösen Rückfluss)
    • Bauchlagerung (Entlastungslage bei Dekubitus)
    • 30-Grad-Seitenlage (Dekubitustherapie)
    • 90-Grad- Seitenlage (bei Hemiplegie; nicht geeignet zur Dekubitusprophylaxe)
  • Lagerungshilfsmittel:
    • Kissen, Decken, Nacken- u. Knierollen
    • Schienen zur speziellen Ruhigstellung und Lagerung von Extremitäten
    • Gelkissen, Fersen- o. Ellenbogenschoner

 

3. Wärme- / Kälteanwendung

Ziel ist die Schmerzlinderung und (Muskel-) entspannende Wirkung.

  • Wärmeanwendungen:
    • bei chronischen Schmerzen angezeigt, übt sie eine muskelentspannende, krampflösende, durchblutungsfördernde u. schmerzlindernde Wirkung aus
    • z. B. durch heiße Rollen, Wärmekissen, heiße Bäder, feuchtheiße Wickeln
  • Kälteanwendungen:
    • vor allen bei akut entzündlichen Schmerzen, wirkt schmerzlindernd
    • Kühlelemente, Eis, Quarkauflagen, kalte Wickeln
       

4. Massagen, Einreibungen

  • „Massagen sind mehr als Wellness“
  • Massagen sind wohltuend und lindern Beschwerden
  • steigern die Durchblutung von Muskeln und regulieren die Muskelspannung
  • sollten nur unter fachlicher Anleitung durchgeführt werden und nur nach ärztlicher Verordnung (z. B. klassische Massagen, Lymphdrainagen)

 

5. Phytotherapie

 

  • mit Teufelskralle oder Weidenrinde als Tee, Extrakt, Salbe oder Lotion
  • wirkt positiv auf die Psyche, ist wohltuend und gut verträglich
  • nur nach ärztlicher Absprache

 

6. Physiotherapie

  • Rücksprachen mit Physiotherapeuten
  • Pfleger sollen zusammen mit Physiotherapeuten / Krankengymnasten herausfinden, welche Bewegungen in welchem Ausmaß und zu welchem Zeitpunkt sich positiv auswirken
  • Ziel: die Schmerzreduktion und Verbesserung der gestörten Beweglichkeit

 

7. Klangschalenbehandlung

  • Lösung von inneren Blockaden, Stressbewältigung, Bewältigung von Verkrampfungen und Verspannungen
  • muss mit fachlicher Begleitung durchgeführt werden

 

8. Basale Stimulation

  • Ziel: die Reaktionsfähigkeit fördern und einen Menschen „aktivieren“
  • Ganz- oder Teilkörperwaschung
  • Massagen
  • alle Maßnahmen der Mund-, Zahn- und Lippenpflege
  • die Rasur mit elektrischem Rasierapparat
  • Singen

 

9. Ätherische Öle und Pflanzenöle

  • Johanniskraut, Arnika, Zimt, Eukalyptus etc.
  • wirken sich positiv auf die menschliche Psyche aus
  • gelangen in den Organismus über die Haut oder durch das Einatmen
  • die Anregung der Atmung kann sich positiv auf das Gesamtbefinden auswirken
  • schmerzlindernd, kühlend, krampflösend durch z. B. Pfefferminze etc.
  • Voraussetzungen für die Therapie:
    • nur nach ärztlicher Anordnung
    • nur bei Kenntnissen über ätherische Öle (z. B. Nebenwirkungen)
    • nur mit Einverständnis des Bewohners / der Angehörigen
    • wichtig: Kontinuierliche Überwachung des Bewohners während der Behandlung
    • Dokumentation ist erforderlich

 

10. Musiktherapie

  • Anwedung bei:
    • Parkinsonpatienten
    • Kopfschmerzen
    • Depressionen
    • Angststörungen

 

11. Bewegungen und Mobilisation

  • der Bewohner oder PP sollte herausfinden, welche Bewegungen zu welcher Tageszeit sich positiv auswirken können
  • z. B. ein spezielles Bewegungsprogramm für Bewohner mit Osteoporose
  • isometrische Entspannungsübungen für Hände
  • passive und aktive Bewegungsübungen

 

12. Mal-, Kunst- und Tiertherapie

  • sie bietet dem Bewohner Chancen, Gefühle und Stimmungen zum Ausdruck zu bringen
  • Stressabbau durch Förderung auf positive und produktive Weise (z. B. kann der Schmerz beim Malen für einen Moment vergessen werden)
  • durch den Kontakt zu einem Tier können viele Bedürfnisse angesprochen werden (eine Basis zur Kommunikation entsteht). Änderung der Schmerzwahrnehmung durch das Kuscheln, Streicheln usw.
  • Förderung der Orientierung, Erinnerung an die Vergangenheit
  • immer nur nach Verordnung durch den Arzt

 

13. Homöopathie

  • Homöopathie orientiert sich meist an einzelnen Beschwerden und wirkt nur kurz
  • Bedarf der Absprache mit dem Arzt / Apotheker und Bewohner

 

14. Akupunktur

  • durch Einstechen von dünnen Nadeln in bestimmte Akupunkturpunkte können Disharmonien vorgebeugt, bzw. behandelt werden
  • wird vor allem zur Schmerzbekämpfung eingesetzt, z. B. bei Rheuma
  • Regulierung der Durchblutung im Tonus
  • Bedarf der ärztlichen Verordnung

 

15. Atemübungen

  • hat eine entspannende und schmerzlindernde Wirkung
  • z. B. durch atemstimulierende Einreibungen, tiefe Ein- und Ausatmung usw.

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